Aktuelles
Infothek
Zurück zur ÜbersichtRetoure eines Carport-Bausatzes nur in transportfähigem Zustand
Der Käufer eines Carport-Bausatzes, der vom Kaufvertrag zurücktritt, muss die Ware in einem transportfähigen Zustand für den Abtransport bereitstellen. Der Verkäufer kann die Abholung nach einem rechtskräftigen Urteil des Amtsgerichts München verweigern, wenn ein Paket geöffnet ist (Az. 142 C 21245/23).
Im Streitfall hatte der Kläger einen Carport-Bausatz inklusive „Lieferung bis Bordsteinkante“ gekauft. Der Bausatz wurde in drei großen Paketen durch eine Spedition im Vorgarten des Klägers abgelegt. Etwa drei Wochen nach Lieferung erklärte dieser fristgemäß den Rücktritt vom Kaufvertrag. Daraufhin entsandte die Verkäuferin vier Mal eine Spedition, die die Pakete jedoch nicht mitnahm, da diese teilweise nicht verschlossen waren und sich der Karton der Pakete durch die lange Lagerung im Garten bereits auflöste. Der Kläger klagte auf Rückzahlung des Kaufpreises in Höhe von 999 Euro. Der Bausatz sei mangelhaft, da er aus „vermutlich hunderten Einzelteilen“ bestehe. Außerdem sei die Verkäuferin mit der Abholung der Ware in Verzug. Die Pakete seien schon bei Anlieferung beschädigt gewesen.
Das Amtsgericht München verurteilte die Verkäuferin schließlich zur Rückzahlung der 999 Euro, jedoch nur Zug um Zug gegen Rückgabe des Carports. Dieser sei nicht mangelhaft. Des Weiteren habe der Kläger die Rückgabe der Pakete nicht ordnungsgemäß angeboten. Es liege in der Natur der Sache, dass ein Bausatz aus zahlreichen Einzelteilen besteht. Auch liege der Kläger falsch, sofern er erwarte, dass die Verkäuferin die Pakete in seiner Abwesenheit von seinem eingefriedeten Grundstück abholt. Vielmehr sei die Ware auf der „Bordsteinkante“, demnach auf öffentlich zugänglichem Grund, bereitzuhalten – und zwar in transportfähigem Zustand. Dies sei hier beides nicht der Fall gewesen. Soweit der Kläger geltend gemacht habe, eines der Pakete sei bereits bei Lieferung geöffnet gewesen, habe er das nicht bewiesen. Das Amtsgericht erachtete schon seinen Vortrag hierzu als widersprüchlich, denn er sei bei der Anlieferung offensichtlich nicht anwesend gewesen.
Zurück zur ÜbersichtDie Fachnachrichten in der Infothek werden Ihnen von der Redaktion Steuern & Recht der DATEV eG zur Verfügung gestellt.
Neuigkeiten
25.10.2024
Autohaus in Planungsphase: Kein Vorsteuerabzug für Erwerb eines Supersportwagens als Ausstellungsstück
Ein bereits vor der Erzielung von Ausgangsumsätzen als Ausstellungsstück für ein Autohaus erworbener sog. Supersportwagen (Porsche) kann eine Eingangsleistung sein, wenn die Verwendungsabsicht hinreichend... mehr
25.10.2024
Für „Milchersatzprodukte“ pflanzlichen Ursprungs kein ermäßigter Umsatzsteuersatz
„Milchersatzprodukte” pflanzlichen Ursprungs (im Streitfall: aus Soja, Reis oder Hafer hergestellte Getränke bzw. vegane Milchalternativen) sind keine Milch oder Milchmischgetränke im Sinne von Anlage 2 zu §... mehr
25.10.2024
Referentenentwurf eines E-Fuels-only-Gesetzes
Das Bundesfinanzministerium hat am 08.10.2024 den Referentenentwurf eines Gesetzes zur steuerlichen Behandlung von lediglich mit E-Fuels betreibbaren Kraftfahrzeugen (E-Fuels-only-Gesetz) veröffentlicht.... mehr
27.09.2024
Grundfreibetrag 2024 soll um 180 Euro steigen
Der Grundfreibetrag in der Einkommensteuer soll für das Jahr 2024 um 180 Euro auf 11.784 Euro steigen. Das sieht ein Gesetzentwurf der Bundesregierung vor (BT-Drs. 20/12783). Der steuerliche Kinderfreibetrag... mehr
27.09.2024
Teilweise Schenkung einer Immobilie ist kein privates Veräußerungsgeschäft
Teilentgeltliche Übertragungen von Immobilien im Wege der vorweggenommenen Erbfolge unterhalb der historischen Anschaffungskosten sind keine tatbestandlichen Veräußerungen im Sinne des § 23 EStG (Az. 3 K... mehr
ältere >> |